Simon Egli lebt in Eggiwil. Das Thema, das er im Blick hat, weist weit übers rein Lokale hinaus. Man müsse heute anders bauen, sagt er.
«Es wird zu sehr an die kurzfristige Rendite gedacht»
Die Argumente des Professors Der Berner Architekt Peter Schürch fordert, beim Bauen seien die Klimaziele endlich ernst zu nehmen – das zahle sich in jeder Hinsicht aus.
Herr Schürch, von Ihnen stammt die Aussage, in der Schweiz werde die Mehrzahl der Gebäude «quick and dirty» geplant und gebaut, also schnell und schmutzig.Was meinen Sie damit?
Für mich sind das Häuser und ganze Überbauungen, die möglichst billig und schnell aufgestellt werden. Mit Betondecken, Beton- oder Backsteinwänden, einer Aussendämmung auf Erdölbasis und einem Kunststoffverputz. Und vielleicht noch mit Fenstern aus Kunststoff. Und meistens sind sie nicht sorgfältig gestaltet.
Was ist das Problem dabei?
Solche Häuser sind nicht nachhaltig und in der Masse ein echtes Problem. Die Schweiz wird von einer Ökonomisierung des Bauens heimgesucht. Die Baukosten sind scheinbar günstiger, aber auf mittlere und längere Sicht wird es teurer, weil die Betriebskosten höher sind. Diese lassen sich auf die Mieter abwälzen; daher braucht die Bauherrschaft sich für die Gesamtrechnung nicht so sehr zu interessieren. Und der Unternehmer, der sie baut, kann vielleicht nochmals eine Sanierung vornehmen.
Wo steht das nachhaltige Bauen?
Erst am Beginn. Kürzlich habe ich von der Bundesterrasse in Richtung Oberland geschaut. Es war kalt, und aus Hunderten von Kaminen sah man den Rauch von Gas- und Ölheizungen aufsteigen.Im Grunde genommen sind wir noch nirgends. Wir nutzen das solare Potenzial bei Gebäuden gerade mal zu 5 Prozent.Das ist kläglich.
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