So funktioniert das Bauen mit Pilzen

Mit Pilzbausteinen, sogenannte Bio-Bricks, die aus Pilzfäden und Pflanzenresten bestehen, kann man Gebäude errichten – so stabil wie aus Beton. Auch die Verpackungs- und Modeindustrie profitiert von dem kompostierbaren Werkstoff.

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Ein 13 Meter hoher Turm aus Pilzmyzel

Gerade mal 13 Meter war der „Hy-Fi-Turm“ hoch, aber er sorgte für großes Aufsehen. Das Gebäude, das vor einigen Jahren im Innenhof des Museum of Modern Art (MoMA) PS1 in New York stand, war aus Pilzen gebaut. Der amerikanische Architekt David Benjamin hatte Myzelien, wie die Wurzeln eines Pilzes heißen, mit Getreidehalmen zu Mauerziegeln wachsen lassen und daraus den Turm errichtet. Nach drei Monaten wurde er wieder abgebaut – und vermoderte danach rückstandslos.

Für „Fungi-Tekt“ Benjamin war schon damals klar: Dem Bauen mit Pilzen gehört die Zukunft. Denn mithilfe des Pilzmyzels können dreidimensionale Verbundstoffe erzeugt werden, sogenannte Bio-Bricks. Damit lassen sich Möbel anfertigen, Dämmmaterialien herstellen und Gebäude erschaffen, die genauso stabil sind, als wären sie aus Beton. Das große Plus dabei: Die Baustoffe aus Pilzen sind kompostierbar.