Linker, weiblicher, jünger – und jetzt?

SPIEZ – Sowohl in der Exekutive als auch im Parlament sind die Grünen die Wahlsieger. Es war aber auch eine Frauenwahl; Am Sonntag vor einer Woche wurde die Oberländer Gemeinde zur Vorreiterin der Kantons Bern

Spiez ist spitze – zumindest, was den Frauenanteil im Gemeinderat betrifft. Bei den Wahlen vom 8. November wurden von sieben Sitzen deren sechs weiblich besetzt, damit entthront die Oberländer Rüeggisberg. Dort sitzen fünf Frauen im siebenköpfigen Gemeinderat, was bis jetzt das kantonale Musterbeispiel für weibliche Teilhabe in der Politik darstellte. Dies zeigte vergangenes Jahr eine Auswertung der Berner Landboten. Mit dem Frauenanteil von über 85 Prozent dürfte Spiez unter den statistischen Städten (alle Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern) nun sogar schweizweit zuoberst auf dem Podest stehen.

„Junge müssen vorangehen“

Den weiblichen und verjüngten Gemeinderat personifiziert Anna Zeilstra. Ihre Wahl sieht die 27-Jährige als „schönes Zeichen von Vertrauen“ der Bevölkerung in die grüne Politik. „Seit langem arbeiten wir im Grossen Gemeinderat kontinuierlich für unsere Anliegen und verfolgen beharrlich unsere Ziele“ Als Beispiel nennt die Sozialpädagogin Umweltanliegen und die nachhaltige Entwicklung. Konkret haben die Grünen jüngst eingebracht, dass die Planungs-, Umwelt- und Baukommission um zwei Personen aufgestockt wird. Dies ist nun Teil der teilrevidierten Gemeindeordnung, die der Bevölkerung am 26. November zur Abstimmung vorgelegt wird. Auch die Diskussion über die Trinkwasserqualität in Spiez sei von den Grünen angestossen worden. Dass nun gleich sechs Frauen im Gemeinderat sitzen, sieht die Grünen-Präsidentin als Zeichen der Zeit. „Es braucht junge Frauen, die vorangehen und nicht Angst haben, sich zu exponieren“, sagt Zeilstra. Es freue sie sehr, dass viele ältere Spiezerinnen und Spiezer dies gleich einschätzten und ihren Namen auf den Wahlzettel schrieben. Zeilstra will den Schub nutzen und in den kommenden vier Jahren Schwerpunkte auf Themen wie kostengünstigen Wohnraum, familienergänzende Kinderbetreuung sowie die Zentrumsplanung legen.

Fokus auf den Langsamverkehr

Ein „lebendiges und attraktives Zentrum, wo man Einkaufen und zu vernünftigen Preisen wohnen kann“ will auch die neu gewählte Gemeinderätin Marianne Hayoz Wagner (SP). Themen wie Langsamverkehr und eine nachhaltige Raumplanung seien bisher in Spiez eher stiefmütterlich behandelt worden. „Doch nun ist der politische Wille dazu da, und wir müssen dies in Angriff nehmen, im Wissen, dass Planungsgeschäfte einen langen Zeithorizont haben.“ Auch für Anliegen wie der Schutz der Naturräume zum Erhalt der Biodiversität gebe es nun Mehrheiten, so die Co-Präsidentin der SP-Ortspartei. Dass Rot-Grüne künftig statt einen sogar drei Sitze hat, bezeichnet die Architektin und Katechetin als „kühnen Traum, der in Erfüllung gegangen ist“.Ein „lebendiges und attraktives Zentrum, wo man Einkaufen und zu vernünftigen Preisen wohnen kann“ will auch die neu gewählte Gemeinderätin Marianne Hayoz Wagner (SP). Themen wie Langsamverkehr und eine nachhaltige Raumplanung seien bisher in Spiez eher stiefmütterlich behandelt worden. „Doch nun ist der politische Wille dazu da, und wir müssen dies in Angriff nehmen, im Wissen, dass Planungsgeschäfte einen langen Zeithorizont haben.“ Auch für Anliegen wie der Schutz der Naturräume zum Erhalt der Biodiversität gebe es nun Mehrheiten, so die Co-Präsidentin der SP-Ortspartei. Dass Rot-Grüne künftig statt einen sogar drei Sitze hat, bezeichnet die Architektin und Katechetin als „kühnen Traum, der in Erfüllung gegangen ist“. Ein Sitzgewinn sei unbestritten gewesen, nun habe man einen Vollerfolg eingefahren, mit dem man kaum gerechnet habe. Geholfen haben sicherlich die gemeinsame Liste von SP und Grünen sowie im Grossen Gemeinderat (GGR) der nationale Trend, vermehrt grüne, weibliche und auch jüngere Kandidierende zu wählen.

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