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Wie es in den Alpen künftig regnet

Zweieinhalb Monate rechnete ein Supercomputer ein neues Klimamodell für die Alpen durch. Das Resultat gibt den Hochgebirgsorten nun viel genauere Starkregenprognosen an die Hand.

von Verena Kern

Ist vom Klimawandel in den Alpen die Rede, denkt man sofort an ausbleibenden Schnee und Gletscher, die sich immer schneller zurückziehen und nur noch kahles Gestein zurücklassen. Die Folgen der Erderwärmung machen sich in Europas größtem Hochgebirge aber nicht nur im Winter bemerkbar, sondern auch in der warmen Jahreszeit.

Die Auswirkungen sind nicht weniger dramatisch. Anhaltende Trockenphasen treten häufiger auf. Es regnet weniger und das im Boden gespeicherte Wasser verdunstet in einem wärmeren Klima deutlich schneller.

Der Trend ist so auffällig, dass die Alpenstaaten Österreich, Italien, Slowenien, Frankreich, Schweiz und Deutschland ein Dürremonitoring-System für den gesamten Alpenraum aufbauen wollen. Das Ziel: Methoden für ein besseres Wasser- und Risikomanagement entwickeln.

Andererseits kommt es immer wieder zu heftigen Starkregenereignissen, die katastrophale Überschwemmungen verursachen, mit riesigen Sachschäden, aber auch Toten und Verletzten. Auch Schlamm- und Gerölllawinen nehmen zu.

Beide Phänomene – Trockenheit auf der einen Seite, Starkregen auf der anderen – sind ein wachsendes Problem für Natur und Infrastruktur, für Straßen und Brücken, für die Kanalisation, für touristische Angebote. 2016 hat die EU eine Alpenstrategie beschlossen, die sich unter anderem mit Klimarisiken und Präventionsmöglichkeiten beschäftigt.

Das ist auch dringend nötig. Denn die heute schon sichtbaren Trends werden sich bei fortschreitendem Klimawandel verstärken, wie nun eine italienische Studie zeigt. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird sich der Durchschnittsniederschlag im Alpenraum in den Sommermonaten weiter verringern, während es zu stärkeren lokalen Extremwetterereignissen kommt.

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