Nach eigener Aussage steht Greta Thunberg nicht gern im Mittelpunkt. Es gibt da nur ein Problem: Die 16-jährige Schwedin avanciert gerade zum Star der Klimaschützer. Ihr freitäglicher Schulstreik für mehr Umweltschutz hat Tausende Nachahmer gefunden. Jetzt macht Greta mit einer neuen Aktion von sich reden.
Fürs Klima vom Flugzeug auf den Zug umsteigen – und das viele, viele Stunden lang: Worüber andere nicht einmal nachdenken, ist für Greta Thunberg alternativlos. Die schwedische Klimaaktivistin hat den langen Weg zum Weltwirtschaftsforum nach Davos mit der Bahn in Angriff genommen.
Schon am frühen Dienstagmorgen hatte die 16-Jährige in Schweden ihre erste Etappe auf der Reise angetreten – „Morgenzug zum Weltwirtschaftsforum in Davos“, schrieb sie dazu auf Twitter.
Als Greta, die in Begleitung ihres Vaters reist, nach rund 30 Stunden in Zürich Richtung Davos umstieg, liess sie das Schweizer Nachrichtenportal „20 Minuten“ wissen, dass sie selbst überhaupt nicht auf Medienrummel stehe – wohl aber die Aufmerksamkeit schätze, die der Klimawandel dank ihres Engagements bekommt.
Greta Thunberg plant Sitzstreik in Davos
Thunberg reist mit leichtem Gepäck: Sie hat einen Rucksack dabei, einen kleinen roten Koffer und ein Demonstrationsschild. Darauf steht „Skolstrejk for klimatet“ („Schulstreik fürs Klima“).
Das Schild ist der 16-Jährigen längst zum treuen Begleiter geworden. 22 Wochen ist es her, dass sie bei der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz Schüler dazu aufgerufen hat, freitags statt zum Unterricht für den Klimaschutz auf die Strasse zu gehen.
Seither bleibt Greta jeden Freitag der Schule fern und demonstriert stattdessen vor dem Reichstag in Stockholm. Immer dabei: ihr schwarz-weisses Schild.
Tausende Schüler sind ihrem Aufruf bereits gefolgt. Am vergangenen Freitag protestierten allein in Deutschland rund 30.000 Jugendliche in mehr als 50 Städten – vormittags, versteht sich.
„Warum lernen ohne Zukunft?“, „Opa, was ist ein Schneemann?“ oder „Das Klima ist aussichtsloser als unser Mathe-Abi“ stand auf ihren Transparenten.
Wie sie gegenüber „20 Minuten“ angekündigt hat, plant Greta in Davos einen Sitzstreik. „Man muss viele Schichten Kleider anziehen, dann geht das.“
Greta Thunberg redet Klartext: „Wir tun nix!“
Auf Twitter teilte sie ein Video mit ihrer Botschaft für das Weltwirtschaftsforum, bei dem noch bis Freitag mehr als 3.000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über Lösungen für internationale Probleme wie Klimawandel, Cyberattacken und Handelskriege diskutieren.
Darin sagte sie: „Manche Leute sagen, dass wir nicht genug tun, um den Klimawandel zu bekämpfen. Aber das ist nicht wahr. Um „nicht genug zu tun“, müsste man überhaupt etwas tun. Und die Wahrheit ist, dass wir gar nichts tun.“ (ank/mcf/dpa)