Berner Oberland könnte in der erneuerbaren Energie führend werden

Ulrich Nyffenegger (Amtsvorsteher für Umwelt und Energie des Kantons Bern) hielt zu Beginn der Podiumsdiskussion im Lötschbergsaal in Spiez einen Vortrag.

Fotos: Alexandra Schürch

Wahlpodium in Spiez | 30. September 2023

Berner Oberland könnte in der erneuerbaren Energie führend werden

Wie kann eine nachhaltige und sichere Energieversorgung für «netto Null» erreicht werden? Was ist der Beitrag des Oberlandes? Ulrich Nyffenegger, Amtsvorsteher für Umwelt und Energie des Kantons Bern, präsentierte im Lötschbergsaal mögliche Antworten. Anschliessend diskutierten acht Nationalrats-Kandidatinnen und -Kandidaten über die Thesen des Fachmannes.

von Matthias Mast / Alexandra Schürch / Jungfrauzeitung

Ulrich Nyffenegger ist überzeugt, dass das Berner Oberland zur führenden Region für erneuerbare Energien werden kann, mit und dank: (Pump-)Speicherwasserkraftwerken, alpinen Solaranlagen und Freiflächensolaranlagen, Solaranlagen auf Infrastrukturen, Parkplätzen und Gebäuden, Windenergieparks, Laufwasserkraftwerken, Holzheizkraftwerken für Strom und Fernwärme, Geothermie für Strom und Fernwärme, Wasserstoff/Methan aus erneuerbarem Strom, Mobilitätshubs für Elektromobilität, Wasserstoff für Schwerverkehr, Schifffahrt und Pistenpräparation, Innovationsförderung und Exportchancen mit Batteryconsult, 3S-Solar, KWO et cetera.

Fazit des Amtsvorstehers für Umwelt und Energie des Kantons Bern: «Daraus resultiert eine grosse regionale Wertschöpfung durch Bau und Betrieb erneuerbarer Energieproduktion».

Doch trotz genügend umweltverträglicher Projekte für den Ausbau der erneuerbaren Energien, gibt es ein grosses «Aber», so Nyffeneger: «Die Akzeptanz – der Mindset ist in der Gesellschaft (noch) nicht vorhanden.» Zum Schluss seiner Referates präsentierte Urs Nyffenegger folgende Thesen:

  • Die schnellste Dekarbonisierung kann bei der Mobilität erreicht werden.
  • Das Bewusstsein über die grosse Auslandsabhängigkeit bei der Energieversorgung ist klein.
  • Ohne beschleunigten Netz- und Speicherausbau keine Energiewende und keine Versorgungssicherheit.
  • Dezentrale, erneuerbare Energieproduktion ist sicherer, wirtschaftlicher und sozialer und benötigt weniger Netzausbauten und Speichersysteme als Gas- oder Atomkraftwerke und können schneller realisiert werden.
  • Die Rahmenbedingungen für private Energieproduktion und Gebäudesanierungen werden immer besser, der freiwillige Zubau und Sanierungen bleiben trotzdem ungenügend.
  • Die technischen Möglichkeiten für die Produktion und saisonale Speicherung sind vorhanden.
    Diese Thesen des Fachmanns diskutierten am Anschluss an das Referat die von allen acht Ortsparteien eingeladenen Politikerinnen und Politiker:

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