Bern ist «Fair Trade Town»

Am 13. Februar 2017 wurde die Stadt Bern als erste Schweizer Grossstadt als «Fair Trade Town» ausgezeichnet. Die Gemeinderäte Reto Nause und Franziska Teuscher nahmen von Tobias Meier, Präsident von Swiss Fair Trade, an der Berner Fachhochschule die Auszeichnung entgegen.

An der Auszeichnungsfeier in der Berner Fachhochschule nahmen über 160 Personen aus Wirtschaft, Politik und Bildung teil. Nach kurzen Referaten verschiedener Fair Trade-Akteure wurde der Stadt offiziell die Auszeichnung als Fair Trade Town überreicht. Der gelungene Anlass endete mit einem reichhaltigen Fair Trade Apéro, bei dem sich die Gäste in angeregten Diskussionen weiter austauschten.

Der Gemeinderat Reto Nause (CVP) bekräftigte in seiner Rede das sozialpolitische Engagement der Stadt: «Mit dem Projekt Fair Trade Town kann sich Bern im Sinne der Vision der Strategie 2020 des Gemeinderats als ökologische, soziale, wachsende und kreative Stadt positionieren und sich mit vertretbarem Aufwand an einer nachhaltig orientierten internationalen Kampagne beteiligen. Ausserdem kann die Stadt mit der Auszeichnung ein weiteres Argument bei der Standortpromotion gewinnen.»

Innerhalb eines knappen Jahres gelang es der Stadt alle fünf Kriterien zu erfüllen, die zur Auszeichnung als Fair Trade Town notwendig sind. Dafür wurden über 100 Unternehmen, Schulen, Kitas, Spitäler, Hotel- und Gastronomiebetriebe sowie Institutionen überzeugt, Produkte aus fairem Handel in ihr Sortiment aufzunehmen. Zudem wurden in zahlreichen Informationsanlässen tausende Einwohnerinnen und Einwohner für einen fairen, nachhaltigen Konsum sensibilisiert.

Monica Rubiolo vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), welches die Kampagne als unterstützt, sprach in ihrer Rede vom entwicklungspolitischen Charakter von Fair Trade und warum sich das SECO für dieses Thema engagiert: «Fair Trade leistet sehr direkt einen Beitrag zur Armutsbekämpfung im Süden. Studien weisen nach, dass mit dem fairen Handel vielfältige positive Wirkungen erzeugt werden können: Neben höheren Einkommen der Kleinbauern sind gesündere und sicherere Arbeitsbedingungen, die Besserstellung der Frau, Demokratisierung und Partizipation, Förderung von genossenschaftlichen Strukturen, und verbesserte Dorfinfrastrukturen als positive Effekte des Fairen Handels zu nennen.»

Mit der Auszeichnung setzt die Stadt ein bedeutendes Zeichen für eine sozial gerechtere Welt und leistet ihren Anteil zur Förderung eines bewussten, nachhaltigen Konsums. Bern ist damit die dritte Schweizer Gemeinde, die die Auszeichnung Fair Trade Town erhält. Weitere 20 Gemeinden sind auf dem Weg Fair Trade Town zu werden, darunter Städte wie Will (SG), Delémont, Frutigen oder Capriasca.

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